Infrastruktur

Das wichtigste Verkehrsmittel in Dänemark ist das Auto. Mit ihm kann man auf insgesamt 71.347 km das Land erkunden. Das dänische Verkehrsnetz hat viele Brücken und Tunnel wie beispielsweise die Storebælt-Brücke oder die Öresund-Verbindung integriert, die teilweise mautpflichtig sind. Um Kopenhagen herum konzentriert sich der Verkehr auf Autobahnringe.

In Dänemark sollte man als Autofahrer unbedingt die Anschnallpflicht beachten, sonst drohen saftige Strafen. Auch tagsüber muss mit Abblendlicht gefahren werden, Telefongespräche während der Fahrt sind wie auch in Deutschland nur mit Freisprecheinrichtung gestattet. Wie in Deutschland gilt die Regel rechts vor links. Sieht man jedoch an Kreuzungen kleine weiße Dreiecke auf der Fahrbahn bedeutet das: Vorfahrt gewähren! Innerorts beträgt die Höchstgeschwindigkeit 50 km/h. Außerorts und auf Schnellstraßen darf mit 80 km/h gefahren werden, auf Autobahnen auch mit 130 km/h. Gespanne und Wohnmobile dürfen bei einem Maximalgewicht von 3,5 t höchstens 70 km/h schnell fahren. Die Promillegrenze ist auf 0,5 festgelegt.

Eine Alternative zum Auto bietet die dänische Eisenbahn. Im Jahr 2000 konnte man auf insgesamt 2875 km das Land erkunden. Wie auch in Deutschland gibt es relativ günstige Sondertickets die es ermöglichen, auch mehrere Tage lang das Streckennetz der Eisenbahn zu benutzen. Das staatliche Eisenbahnunternehmen Danske Statsbaner betreiben meist die Hauptstrecken, Nebenstrecken werden von privaten Unternehmen bedient. Einige Bahnverbindungen führen über Brücken (z.B. die Verbindung Hamburg-Kopenhagen) oder über eine Eisenbahnfähre (z.B. von Puttgarden nach Rødby).

Fähren sind ein wichtiges Verkehrsmittel in Dänemark. Sie verbinden nicht nur die einzelnen Inseln relativ preiswert und schnell miteinander. Auch von Deutschland, Schweden und Großbritannien aus werden dänische Häfen angesteuert – meist um Touristen zu transportieren. Die Fähren verkehren regelmäßig und zuverlässig. Das größte Fährunternehmen ist Scandlines.

Fähre

Spätestens seit dem Aufkommen der Billigflieger ist auch kein Problem mehr, „mal eben schnell“ nach Dänemark zu fliegen. Dänemark verfügt über fünf internationale Flughäfen in Kopenhagen, Billund, Aalborg, Esbjerg und Århus. So ist es möglich, jeden Winkel des Landes schnell und komfortabel zu erreichen.

Architektur und Design

Skandinavisches Design ist nicht erst seit Aufkommen der dänischen und schwedischen Einrichtungshäuser bekannt und beliebt.

Seit dem Mittelalter entwickelte sich in Dänemark ein eigener Stil, noch angelehnt an französische und deutsche Vorbilder. Vom Mittelalter über die Backsteingotik, Renaissance, Barock bis hin zum Klassizismus adaptierten dänische Architekten die europäischen Kunstströmungen und setzten sie nach ihren Vorstellungen um. Wichtige und richtungsweisende Bauwerke wie z.B. der Dom zu Roskilde, die St. Knud-Kirche in Odense, Schloss Kronborg, Schloss Amalienborg oder die Kopenhagener Liebfrauenkirche entstanden in dieser Zeit.

Im 20. Jahrhundert waren bzw. sind vor allem Arne Jacobsen, Peder Vilhelm Jensen Klingt, Jørn Utzon, Erik Møller und Johan Otto von Spreckelsen wichtige Repräsentanten der dänischen Architektur.

Herausragend auf dem Gebiet des Designs sind vor allem Georg Arthur Jensen, Kay Bojesen, Svend Weihrauch, Kaare Klints und Arne Jacobsens zu nennen.

Essen und Trinken

Die wohl bekanntesten dänischen Spezialitäten sind der unvermeidliche Hot Dog und smørrebrød. Einen Hot Dog bekommt man beinahe zu jeder Tages- und Nachtzeit an einem der unzähligen Verkaufsstände. Er besteht in Dänemark aus einem weichen Brötchen, getoastet oder gedämpft, einer Wurst, Röstzwiebeln, süß-sauer eingelegten Scheiben Gewürzgurke und Saucen. Die Wurst wird Pölser genannt und kann kogt (gekocht) oder ristet (gebraten) verwendet werden. Die Saucen bestehen meist aus Ketchup, mildem Senf und Remoulade.

Auf den Faröer Inseln wurde der Hot Dog in die Küche übernommen, Dort allerdings gehört unbedingt Rotkohl dazu.

Smørrebrød kann man mit Butterbrot übersetzen. Meist handelt es sich dabei jedoch um eine Scheibe Brot (Vollkorn, Mischbrot oder Weizen), das zunächst mit einer dicken Schicht Butter bestrichen wird. Darauf legt man dann die verschiedensten Zutaten wie z.B. reichlich Fisch, Käse, Wurst, Fleisch oder Eier. Oder alles mit einmal. Dazu werden in der Regel Soßen gereicht. Smørrebrød ist ein sehr frisches Gericht, das man in speziellen Restaurants oder Imbissen zu moderaten Preisen erhält. Gegessen wird es um die Mittagszeit.

Smørrebrød

Eine große Rolle in der dänischen Ernährung spielen Fisch- und Fleischprodukte. Vor allem Hering, Dorsch und Scholle werden gern gegessen. Der Gammel danske kaus ist eine Abwandlung des hanseatischen Labkaus.

Auch Milchprodukte wie Käse und Joghurt dürfen auf dem Speiseplan nicht fehlen. Besonders Ymer, Buttermilch und Rote Grütze mit Sahne oder Milch sind sehr beliebt.

Wie die meisten Küchen ist auch die dänische Küche besonders einfallsreich beim Thema Backwaren und Süßspeisen. Es gibt unzählige Varianten von Torten, süßen Brötchen (Boller), Zimtschnecken, Zimtkuchen (Kanelstang), Krapfen (Æbleskiver), Lebkuchen (Honningkager), Blätterteiggebäck oder Schokoladenkugeln.

Häufig wird zum Essen Bier getrunken, seltener Wein. Als besonders dänisch gilt der Schnaps Aquavit oder auch Gløgg, ein Glühwein. Der Trinkspruch Skål ist auch in Deutschland sehr bekannt.

Feste und Events

Ab Mai beginnt in Dänemark die Saison der Feste und Feiern. In Aalborg läutet der Karneval Mitte Mai den Sommer in. Die ganze Stadt verkleidet sich, feiert, tanzt, angefeuert von Sambaklängen. Auch in Kopenhagen feiert man im Mai Karneval. Dort im Fœlledparken hat es eher den Charakter eines großen bunten Volksfestes.

Anfang Juni findet in Roskilde Seelands größte Tierschau mit Bauernmarkt statt. Dort findet man alles von Kaninchen bis zum Mastochsen. Wie in alten Zeiten wird dort gehandelt, gefeilscht und verkauft.

In der Nähe von Aalborg in Lindholm Høje finden jedes Jahr Mitte bis Ende Juni die Wikingerspiele statt. Sie sind zugleich Theater, Bühne für Selbstdarsteller und Historienspiel. Man könnte meinen, auf einer Zeitreise bei den Wikingern gelandet zu sein, so authentisch wirkt alles.

Die Sommersonnenwende am 23. Juni ist jährlich Anlass genug, große Feuerparties im ganzen Land zu feiern. Jeder der kann fährt an ein Gewässer und entzündet am Strand einen großen Reisighaufen. Ebenfalls fast schon Pflicht dabei: der übermäßige Alkoholgenuss.

Anfang Juli findet das Großereignis überhaupt statt: das Roskilde Musikfestival. Etwa 70.000 Besucher stürmen Dänemarks größtes Rock- und Popfestival und sorgen für Ausnahmezustand.

Jeweils am ersten Wochenende im Juli finden Ringreiten und Sønderjysk Tattoo in Aabenraa statt. Die Veranstaltung ist das einzige professionelle Tattoo, an dem ausschließlich Militärkapellen teilnehmen. Das Ringreitturnier, das zeitgleich stattfindet, ist das größte Jütlands.

In der dritten Woche des Monats Juli umsegeln 100 historische Segelschiffe in drei Tagen die Insel Fünen bei der Regatta Rund Fünen.

Am ersten Donnerstag des Monats August feiert man in Svendborg auf Fünen den Markttag anno 1890. Hier ist die Zeit für einen Tag stehen geblieben und 100 Buden bieten jede Menge Speisen, Getränke und Kunsthandwerk an. Wer sich an diesem Tag im Stil der Zeit kleidet, erhält eine Gratismahlzeit.

Mitte August findet die Baltic Sail in Helsingør statt. Dort liegen historische Segler und Dampfschiffe oder sie unternehmen kleine Fahrten auf dem Öresund. An Land kann man parallel dazu ein Volksfest besuchen.

Mehr als 50.000 Menschen werden jedes Jahr vom Klostermarkt in Løgumkloster / Westjütland angezogen, der immer am dritten Dienstag im August stattfindet. Der Pferde- und Flohmarkt hat seinen ganz eigenen Charme.

Ende August verwandeln Zauberer, Musiker, Ritter und Mönche Horsens in Ostjütland in einen großen Jahrmarkt. Das ganze ist unter der Bezeichnung Europäisches Mittelalterfest bekannt.

Anfang September ist Drachenzeit in Rømø/Westjütland. Beim Drachenfestival am Strand von Lakolk steigen Hunderte von selbst gebauten Drachen in den Himmel. Sie alle kämpfen um den Titel des Drachenkönigs. Auch Profis zeigen auf dem größten Drachenfestival Dänemarks, was man mit Drachen alles machen kann.

Im Advent geht es romantisch zu im Land. Ab November gibt es überall Weihnachtsmärkte und Lichter zu bestaunen. Besonders schön: der Tivoli in Kopenhagen. Das Freilichtmuseum in Århus bietet ab Mitte November die Möglichkeit, Weihnachten wie früher im Schein von Gaslaternen und in Fachwerk zu erleben. Ein guter Tipp ist auch der Weihnachtsmarkt Julebyen in Tønder.

Weihnachtmarkt